Studie: Rechtspopulisten und Klimapolitik
Rechtspopulisten diffamieren europaweit Klimapolitik als wirtschaftsfeindliche Elitenpolitik. Das zeigt eine aktuelle Studie der Berliner Denkfabrik Adelphi.
Rechtspopulisten stimmen gegen Klimapolitik
In einer aktuellen Untersuchung analysieren Stella Schaller und Alexander Carius von Adelphi die 21 stärksten rechtspopulistischen Parteien Europas, deren Wahlprogramme und Statements sowie deren Abstimmungsverhalten. Demnach sind die Rechtspopulisten mehrheitlich der Meinung, dass Klimapolitik die Energiepreise erhöhe. Die Auswirkungen des Klimawandels in Europa durch klimabedingte Extremwetterereignisse ignorieren sie. Zwei von drei rechtspopulistischen Abgeordneten stimmen laut der Studie Convinient Truth regelmäßig gegen klima- und energiepolitische Maßnahmen. Im Europäischen Parlament kommt die Hälfte aller Gegenstimmen bei Resolutionen zu Klima- und Energiepolitik aus dem Lager der Rechtspopulisten.
Klimapolitik gegen Rechtspopulisten setzen
Insbesondere die britische UKIP, die deutsche AfD, die französische Nationale Sammlungsbewegung, die italienische Lega und die niederländische PVV stimmen konsequent gegen klimapolitische Politikvorlagen. Sieben von 21 rechtspopulistischen Parteien leugnen den Klimawandel, seine menschengemachten Ursachen oder negativen Folgen. “Die sozialen und ökonomischen Auswirkungen klimapolitischer Maßnahmen müssen stärker thematisiert werden, in der Art und Weise wie wir Klimapolitik konzipieren und kommunizieren”, rät Adelphi-Projektmanagerin Stella Schaller als Mittel gegen die rechte Rhetorik. Einseitige Klimapolitik sei Munition für rechtspopulistische Agitation. Es sei notwendig, eine europäische Erfolgsgeschichte der Klimapolitik zu erzählen, die eine gesunde Umwelt und saubere Luft, vernetzte und günstige Mobilität, Energiesicherheit und zukunftsfähige Arbeitsplätze garantiere und sozialen Zusammenhalt und Entwicklung in den Vordergrund stelle.