Der Winter ist vorbei, die Heizkostenrechnung hoch und der Ölkessel im Heizungskeller leckt – eine neue Heizung muss her. Doch welche? Vom Heizen mit Holzpellets beispielsweise profitieren Geldbeutel und Umwelt gleichermaßen.
Nach dem Winter ist vor dem Winter.
Viele Hausbesitzer und -Bauer nutzen die kommenden Sommermonate für die Anschaffung eines neuen, modernen Heizsystems. „Entscheidende Faktoren sind Anschaffungskosten und die Preisentwicklung des Brennstoffs“, erklärt Dr. Michael Turner von der EKO Energy GmbH aus dem sächsischen Rothenburg.
Aber auch ökologische Aspekte, wie Umwelt- und Klimaschutz sind beim Verbraucher wichtige Investitionskriterien. Die Bioenergie-Experten von EKO Energy nennen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Heizsysteme:
Öl und Gas – Effizienzsteigerung durch Brennwertgeräte
Wer weiter auf seine Öl- und Gasheizungen setzen möchte, kann seinen alten Kessel durch weiterentwickelte Brennwertgeräte ersetzen. Diese nutzen die Kondensationswärme des in den Abgasen vorhandenen Wasserdampfs. So wird die Wärmeenergie besser verwertet als in den alten Kesseln und der Brennstoffverbrauch sinkt.
Der Nachteil: Das Problem steigender Preise für fossile Brennstoffe bleibt bestehen.
Holzpellets – unabhängig, ökologisch, preiswert
Wer mit Holzpellets heizt, spart langfristig Geld und macht sich unabhängig von den steigenden Kosten für Öl und Gas. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einem Energieverbrauch von 3.000 Litern Heizöl im Jahr spart bei einem Umstieg auf Pellets aktuell knapp 1.500 Euro Brennstoffkosten.
Die im Vergleich zu anderen Heizsystemen etwas höheren Investitionskosten von rund 10.000 Euro (bei einer Kesselleistung von zwölf Kilowatt) sind so schon nach etwa sieben Jahren amortisiert. Zudem unterstützt der Staat Pelletheizer beim Heizungswechsel mit einem einmaligen Fördervolumen von mindestens 2.000 Euro. Darüber hinaus bieten einzelne Bundesländer zusätzliche Fördergelder an.
Ein weiterer Bonus: Das Heizen mit Holzpellets ist so gut wie CO 2 -neutral und damit gut fürs Klima. Pellets werden meist aus Holzabfällen hergestellt, die in Sägewerken oder bei der Papierproduktion anfallen. Ein anderer Teil des nachwachsenden Rohstoffs kommt aus regionaler und nachhaltiger Waldwirtschaft.
Wärmepumpen – höchstens für Neubauten interessant
Sogenannte Wärmepumpen holen die Wärme aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft. An die Energiequelle zu gelangen ist jedoch aufwendig und daher kostspielig. Ein bis zu 150 Meter tiefes Loch muss gebohrt oder eine Fläche von bis zu 400 Quadratmetern etwa 1,5 Meter tief ausgehoben werden, um die Kollektoren einsetzen zu können. Vor allem für Bestands- und Altbauten ein oft zu hoher Aufwand. Aber auch bei Neubauten müssen bestimmte geologische Voraussetzungen erfüllt sein um den gewünschten Effizienzgrad zu erreichen. Verbraucher sollten sich hier gut beraten lassen.
Solarthermie – auf den richtigen Mix kommt es an
Eine weitere umweltschonende Alternative zur Wärmeerzeugung sind Solaranlagen. Vor allem bei der Warmwassererzeugung kommen auf dem Dach installierte Sonnenkollektoren in Frage. Da solarthermische Anlagen in unseren Breiten nicht ganzjährig den Energiebedarf eines Gebäudes decken können, empfiehlt es sich, sie mit einer anderen Heiztechnik zu kombinieren. Heute werden sie häufig in Verbindung mit einer Holzpelletheizanlage installiert. Eine solche Kombination senkt die Energiekosten langfristig und bildet für das Klima eine ideale Symbiose.
Ja, mit Pellets habe ich auch schon geliebäugelt, um meine alte Heizölanlage zu ersetzen, aber wie beim Öl kann doch auch das Holz knapp werdne und der Preis steigen oder? Wie sieht die Sicherheit für langfristige Prognosen aus?
Im Gegensatz zu Öl handelt es sich bei Holz um einen nachwachsenden Rohstoff. Dadurch entsteht bei verantwortungsbewusstem Umgang mit Holz keine solche Knappheit wie bei Öl. Pellets haben sich bislang als sehr preisstabil gezeigt. Einen Überblick über die Preisentwicklung in Österreich, Deutschland und der Schweiz der vergangenen Monate finden Sie auch auf unserer Preise-Seite. Dort finden Sie auch eine kurze Prognose.