Die BewohnerInnen im Sonnenhaus in Osnabrück heizen günstig mit der Sonne. Möglich macht das eine pauschale Warmmiete – und das Engagement der Eigentümerin.
Pellets waren erste Wahl, kamen aber nicht zum Zug
Christine Korte hat ein Sonnenhaus in Osnabrück gebaut. in der barrierefreien Wohnanlage zahlen die Mieter:innen pauschale Warmmiete. Eine Solarthermieanlage mit 87,5 Kilowatt Leistung deckt über die Hälfte des Wärmebedarfs. Die Sonnenkollektoren mit 125 Quadratmetern Fläche sind in die Dächer des L-förmigen Gebäudes integriert. Die beiden Hausflügel sind fast exakt nach Südost beziehungsweise Südwest ausgerichtet. In der Mitte des Gebäudes steht ein 25 Kubikmeter fassender Speicher. Der solare Deckungsanteil beträgt 52 Prozent. Den Rest des Heizenergiebedarfs hätte eine Pelletsheizung liefern sollen. Doch die Lage des Gebäudes an einer Kreuzung mit zwei Bushaltestellen hätte eine Brennstoffanlieferung erschwert. Stattdessen fiel die Wahl auf eine Gastherme. Ein städtischer Gasanschluss des Grundstücks war bereits vorhanden.
Eigentümerin wohnt selbst im Sonnenhaus
Eine Fußbodenheizung verteilt die Wärme. Niedertemperatur-Heizkörper in den Bädern und im Treppenhaus ergänzen sie. Was die Abrechnung mit den Mieterinnen und Mietern betrifft, hat sich Christine Korte für das Modell der sogenannten pauschalen Warmmiete entschieden. Tatsächlich zahlt die Eigentümerin das verbrauchte Gas und verrechnet es nicht weiter. Sie meint, dass sie und ihr Ehemann bei der Auswahl der Bewohnerinnen und Bewohner ein besonderes Augenmerk darauf gelegt hätten, sich für Menschen zu entscheiden, die das Sonnenhaus-Konzept wertschätzen. Als Vorteil betrachtet sie es, als Vermieterin selbst im Haus zu wohnen. Außerdem sei die Heizungsverteilung so ausgelegt, dass eine Raumtemperatur von 22 bis 23 Grad Celsius nicht überschritten werden kann. Geplant hat die Architektin Anja Machnik. Als Planungspartner für die Sonnenhaustechnik brachte sie die Prenzlauer Firma Ergo Sun mit.