In Deutschland wurden in diesem Jahr unter anderem druch Stadtwerke Sonnenkollektoren mit einer Gesamtleistung von 26 Megawatt auf Freiflächen installiert. Die meisten dieser Kollektorfelder wurden an städtische Fernwärmenetze angeschlossen, meldet das Forschungsinstitut Solites.
Stadtwerke investieren in solare Wärmenetze
Derzeit entstehen fünf große Solarthermieprojekte der Stadtwerke in Ludwigsburg-Kornwestheim (zehn Megawatt), in Bernburg (sechs Megawatt), in Potsdam (3,5 Megawatt), in Halle (3,5 Megawatt) und in Ettenheim (1,2 Megawatt). Bereits im Frühjahr haben die Stadtwerke Erfurt eine Anlage mit 1,2 Megawatt in Betrieb genommen.”Während im vergangenen Jahr solarunterstützte Wärmenetze überwiegend in Form von neuen Solar-Bioenergiedörfern im ländlichen Raum an den Start gingen, ziehen 2019 etablierte Fernwärmeversorger in Ballungsräumen nach”, erklärt Thomas Pauschinger, Mitglied der Solites-Geschäftsleitung. Das Kollektorfeld auf der Stadtgrenze zwischen Ludwigsburg und Kornwestheim im Stuttgarter Ballungsraum wird die vorerst mit Abstand größte Solarwärmeanlage in Deutschland sein. Es soll in den Sommermonaten ein vorhandenes Biomasse-Heizkraftwerk und mehrere gasbetriebene Blockheizkraftwerke ersetzen.
Solarthermie bietet riesiges Potenzial
“Der aktuelle Wachstumstrend ist kein Zufall”, sagt Pauschinger, “denn die Solarwärmeanlagen können inzwischen zu wettbewerbsfähigen Kosten in die klassische Fernwärmeerzeugung integriert werden.” Deshalb würden Stadtwerke und Fernwärmeversorger sie als geeignetes Mittel sehen, um ihren Energiemix zu verbessern und den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht zu werden. Noch liegt der Anteil der Solarthermie am Fernwärmeverbrauch im Promillebereich. Pauschinger geht aber von einem großen Marktpotenzial im Gigawattmaßstab aus. Er erwartet ein anhaltendes Marktwachstum in den kommenden Jahren.