Ein Messgerät, mit dem sich direkt an einem Holzheizgerät der Staubausstoß ermitteln lässt, haben deutsche Forscher entwickelt. Die Experten des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM in Hannover und des Instituts für Mechanische Verfahrenstechnik der TU Clausthal haben dabei mit Angestellten der Firma Vereta aus Einbeck zusammengearbeitet. “Mit der neuen Technik erhält der Heizungsfachmann ein kostengünstiges Werkzeug, mit dem er exakt feststellen kann, wie hoch die Feinstaubkonzentration ist”, erklärt Professor Wolfgang Koch, Abteilungsleiter am ITEM.
Bislang hat es kein geprüftes Messverfahren gegeben, um den Staubgehalt im Abgas von Holzöfen und -kesseln zu bestimmen. Das für Ölheizungen genutzte Bosch-Zahlverfahren kann nicht verwendet werden, da es hauptsächlich auf Rußpartikel anspricht. “Bei Holzfeuerungsanlagen macht dagegen der Ruß nicht den Hauptbestandteil der Emission aus. Mit unserem Gerät können wir die Feinstaubkonzentration messen. Dafür stecken wir eine von uns entwickelte Probenahmesonde in das Ofenrohr”, erläutert Koch.
Die Sonde saugt das Abgas ab, verdünnt es an der Probenahmespitze mit aufbereiteter Luft und kühlt es in einer Konditioniereinheit ab. Das aufbereitete Abgas strömt anschließend durch zwei, auf unterschiedlichen Messverfahren basierende optoelektronische Sensoren: der vom ITEM entwickelten Aerosolstreulichtphotometrie und der Aerosolphotoemission der TU Clausthal. Ein Algorithmus kombiniert die elektrischen Signale beider Sensoren.
In zahlreichen Versuchen an Holzöfen haben die Wissenschaftler einen linearen Zusammenhang zwischen dem berechneten Signal des Geräts und der gleichzeitig mit einem Filterverfahren gemessenen Massenkonzentration nachweisen können. Die Firma Vereta, die die sensorgestützte elektronische Regelungstechnik liefert, lässt das Messsystem vom TÜV prüfen.