Seine Empfehlungen, wie sich Umweltkosten ermitteln lassen, hat das Umweltbundesamt (UBA) aktualisiert. Danach verursacht zum Beispiel die Emission einer Tonne Kohlendioxid Schäden von rund 180 Euro.
Wenig Umweltschutz führt zu hohen Umweltkosten
Treibhausgase und Luftschadstoffe schädigen nicht nur die Gesundheit oder zerstören Ökosysteme – sie führen auch zu wirtschaftlichen Einbußen beispielsweise durch Ernteverluste oder Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Für viele dieser Schäden gibt es etablierte wissenschaftliche Methoden, um sie in Geldwerten auszudrücken. Das UBA hat dazu gerade seine aktualisierte Methodenkonvention 3.0 veröffentlicht. Mit Umweltkosten von 180 Euro pro Tonne ausgestoßener Tonne Kohlendioxid, errechnet sich zum Beispiel für Deutschland ein Gesamtschaden von 164 Milliarden Euro durch das Treibhausgas. “Maßnahmen für den Umwelt- und Klimaschutz sparen uns und kommenden Generationen viele Milliarden Euro durch geringere Umwelt- und Gesundheitsschäden”, sagt deshalb UBA-Präsidentin Maria Krautzberger.
Wie sich Umweltkosten berechnen lassen
In seiner “Methodenkonvention 3.0 zur Ermittlung von Umweltkosten” zieht das UBA zahlreiche Parameter heran, um die Umweltkosten von Belastungen zu berechnen. Dazu gehören die Kosten zur Wiederherstellung beschädigter Gebäude und Infrastrukturen, der Marktwert von Ernteverlusten und Produktionsausfällen und der Betrag, den Menschen bereit wären für die Vermeidung von Gesundheitsschäden zu bezahlen. “Die Methodenkonvention 3.0 hilft dabei, die Schäden durch Umweltbelastungen deutlich zu machen und den Kosten des Umweltschutzes gegenüber zu stellen”, erklärt Krautzberger.
Was Feinstaub kostet
Mit den Kostensätzen lässt sich unter anderem ermitteln, welche Umweltkosten bei der Strom- und Wärmeerzeugung oder beim Personen- und Güterverkehr entstehen. Eine Kilowattstunde Braunkohlestrom verursacht zum Beispiel Umweltschadenskosten von durchschnittlich 20,81 Eurocents. Der im Jahr 2016 in Deutschland erzeugte Braunkohlestrom führte danach zu Umweltschadenskosten von 31,2 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Eine Kilowattstunde Strom aus Windenergie führt lediglich zu Umweltschäden in Höhe von 0,28 Eurocents. Die Emission einer Tonne Feinstaub (PM2.5) im Verkehr ruft durchschnittliche Umweltschäden in Höhe von 59.700 Euro hervor, die Emission einer Tonne Stickoxide 15.000 Euro. Hochgerechnet auf die Gesamtemissionen des Verkehrs in Deutschland im Jahr 2016 ergibt das Umweltschäden von 1,49 Milliarden Euro für Feinstaub und 7,29 Milliarden Euro für Stickoxide.