Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) sieht durch die Insolvenz von Europas größtem Pelletsproduzenten German Pellets keinen Versorgungsengpass aufkommen. Die Belieferung der Feuerungen sei auch bei einem deutlichen Anlagenzubau gesichert.
Holzpelletsproduktion reicht aus
Der Verband weist anlässlich der wirtschaftlichen Schwierigkeiten von German Pellets auf die Leistungsfähigkeit der heimischen Branche hin. “Deutschland ist aufgrund seiner großen Holzvorräte und der in den Sägewerken in großen Mengen anfallenden Sägespäne weiterhin für die Pelletherstellung prädestiniert”, erklärt DEPV-Vorsitzender Andreas Lingner. Der Brennstoff werde in 55 Werken hergestellt – insgesamt rund zwei Millionen Tonnen, die bei einem üblichen Witterungsverlauf auch im Land verbraucht würden. German Pellets liefere dagegen einen beachtlichen Anteil seiner Produktion als Industriepellets in internationale Märkte.
Geschäftsmodell und Marktentwicklung passen nicht zusammen
Lingner erklärt die Zahlungsunfähigkeit von German Pellets damit, dass sich der Wärmemarkt für das Geschäftsmodell des Unternehmens nicht schnell genug entwickelt. Eine generelle Schwäche des Pelletsmarkts will er nicht erkennen. Lingner geht davon aus, dass die Werke von German Pellets in anderer Besitzform künftig weiter produzieren werden. Zudem sei bei den deutschen Pelletswerken mit drei Millionen Tonnen genügend Produktionskapazität vorhanden, die sich kurzfristig erschließen lasse. Für dieses Jahr seien darüber hinaus neue Investitionen in Produktionsanlagen angekündigt. Außerdem seien die bundesweiten Lager der Brennstoffhändler wegen des milden Winters gut gefüllt.