Die Wärmepumpenbranche hat im vergangenen Jahr ihre Spitzenposition im Neubau verteidigt. Das meldet der Bundesverband Wärmepumpe.
Wärmepumpenbranche freut sich über Platz eins
Nach den neusten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hat die Wärmepumpe ihren Vorsprung vor dem fossilen Energieträger Gas bei den genehmigten Wohngebäuden ausgebaut. Demnach wurden im vergangenen Jahr 51.527 der insgesamt 117.869 genehmigten Wohngebäude mit einer Wärmepumpe ausgestattet. Das entspricht einem Anteil von 43,7 Prozent. Gasheizungen wurden in 48.311 Wohngebäuden installiert. “Im Neubau, der nach aktuellen energetischen Standards errichtet wird, verlieren fossile Energieträger stetig an Bedeutung. Deshalb war diese Entwicklung absehbar und wird sich auch zukünftig weiter fortsetzen”, sagt Martin Sabel, Geschäftsführer der Vereinigung der Wärmepumpenbranche. Mit 83 Prozent nutzt der Großteil der Wärmepumpensysteme die Umweltwärme aus Luft oder Wasser, die restlichen Erdwärme.
Wärmepumpe wird zum Standardheizsystem im Neubau
Die Wärmepumpenbranche liegt bei Baugenehmigungen erstmals auch vorn, wenn Nichtwohngebäude berücksichtigt werden. Von den 2018 genehmigten 145.016 Wohn- und Nichtwohngebäuden werden 54.538 mit Wärmepumpen beheizt (37,6 Prozent). 54.273 nutzen Gasheizungen (37,4 Prozent). Als eigentliche Herausforderung für die Wärmewende bezeichnet Sabel den Gebäudebestand. “Deshalb ist es wichtig, den Anteil an Wärmepumpen auch in diesem Bereich auszubauen.” Die technischen Lösungen seien grundsätzlich vorhanden. Jedoch verhindere das derzeitige Energiepreisgefüge den verstärkten Einsatz von Wärmpumpen in Bestandsgebäuden. “Eine Reform der Entgelt- und Abgabensystematik ist überfällig. Die Wärmepumpe als Schlüsseltechnologie der Sektorenkopplung leidet unter der zu hohen Belastung des Strompreises, insbesondere im Verhältnis zu Erdgas und Heizöl “, erklärt Sabel.