Die Winterurlaube im Schnee dürften in Zukunft rar werden. Denn die Klimakrise wirkt sich auf Berggebiete besonders stark aus. Das haben Forscherinnen von Eurac Research herausgefunden.
Schnee schmilzt schneller
Der Klimawandel macht auch vor den Bergen nicht Halt: Die Temperaturen steigen, die Ausdehnung der Schneedecke nimmt ab und der Schnee schmilzt früher. So lauten die Ergebnisse des Südtiroler Forschungsinstituts Eurac Research. Es hat die Daten zur globalen Schneebedeckung aus fast 20 Jahren analysiert und erstmals kartiert. Zusammen mit Bodenmessungen und Simulationsmodellen ergibt sich vor allem für das Hochgebirge ein besorgniserregendes Bild. “In 78 Prozent der beobachteten Gebiete fällt weniger Schnee”, erklärt die Physikerin Claudia Notarnicola. Zudem sei die Dauer der Schneebedeckung rückgängig. Dies sei vor allem auf die frühe Schneeschmelze im Frühjahr zurückzuführen, weniger auf den Umstand, dass der erste Schnee später falle. Die Wissenschaftlerin warnt vor den Langzeitfolgen: “Nach einem schneearmen Winter hat der Frühling dieses Jahr sehr früh begonnen. Kommt so etwas häufiger vor, dann kumulieren sich die Auswirkungen mit den Jahren und werden deutlich sichtbar.”
Die Ostalpen sind besonders betroffen
Einige Regionen der Welt leiden laut Notarnicola besonders unter den klimatischen Veränderungen. So bezeichnet sie die Situation in den Alpen als gravierend. Die Ostalpen seien von den klimatischen Veränderungen noch stärker betroffen als die Westalpen. Die Eurac-Schneekarte zeigt, dass die Schneebedeckung in manchen Gebieten zugenommen hat, zum Beispiel in Russland. Auf den ersten Blick ein gutes Zeichen, auf den zweiten jedoch nicht. “In Wirklichkeit hängt dies jedoch mit den steigenden Temperaturen zusammen”, sagt Notarnicola. So blieben die Temperaturen zwar unter dem Gefrierpunkt, seien jedoch um einige Grad angestiegen. In Kombination mit feuchter Luft begünstige dies den Schneeniederschlag.