Der Deutsche Wetterdienst hat 2020 zum zweitwärmsten Jahr seit Beginn flächendeckender Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 erklärt. Geringfügig wärmer sei es nur 2018 gewesen.
Wetterdienst fordert: “Wir müssen jetzt handeln.”
Die Klimakrise schreitet voran. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) hat die Jahresmitteltemperatur in Deutschland im vergangenen Jahr 10,4 Grad Celsius betragen. Das haben die ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen ergeben. Nur 2018 war es mit 10,5 Grad Celsius wärmer. Auf den folgenden Plätzen liegen mit knappem Abstand 2019 und 2014 mit jeweils 10,3 Grad Celsius. “Das sehr warme Jahr 2020 darf uns nicht kalt lassen”, sagt DWD-Klima-Vorstand Tobias Fuchs. Die wissenschaftlichen Klimafakten hält er für alarmierend. Dies unterstrichen weitere Daten des DWD: So seien hierzulande neun der zehn wärmsten Jahre im 21. Jahrhundert beobachtet worden, davon die vier wärmsten Jahre in der zurückliegenden Dekade 2011 bis 2020. Diese Dekade war zugleich die wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das Fazit von Wetterdienst-Mann Fuchs lautet: “Klimaschutz ist das Gebot der Stunde. Wir müssen jetzt handeln.”
Wetterdienst: Das vergangene Jahr war zu mild und zu trocken
2020 war laut Wetterdienst DWD das dritte zu trockene Jahr in Folge. Bis auf den Mai fielen alle Monate zu warm aus. Januar, Februar, April und August zeigten mit einer Abweichung von über drei Grad Celsius die höchsten positiven Temperaturanomalien. Der Temperaturdurchschnitt lag um 2,2 Grad Celsius über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung 1,5 Grad Celsius. Mit rund 710 Litern pro Quadratmeter erreichte 2020 nur gut 90 Prozent des Solls von 789 Litern pro Quadratmeter. Damit waren von den letzten zehn Jahren neun zu trocken. Nur 2017 war feuchter als normal.