Die Sanitär- und Heizungsbranche bleibt von der Digitalisierung nicht unberührt. Internetfähige Kessel, Smartphones und Apps verändern den Heizungsmarkt. Teil 2 einer zweiteiligen Serie.
Digitalisierung minimiert Serviceeinsätze
“Smart Home-Systeme werden sich in Zukunft noch weiter durchsetzen.” Davon geht Ökofen Deutschland-Geschäftsführerin Beate Schmidt-Menig aus. “Schon aus dem Grunde, da das Fachhandwerk ausgelastet ist, werden sie diese Services nach und nach verstärkt nutzen, um Zeit und auch Anfahrtswege zu sparen.” Doch auch in den Vertriebsstrukturen werden sich Veränderungen ergeben. Die Digitalisierung hat die Erwartungshaltung von Kunden verändert. Informationen zu Produkten und Dienstleistungen müssten im Internet schnell verfügbar sein. Genauso wird erwartet, dass sich der Installateur bei einer Störung die Kundenheizung auf den Schirm holt und nach dem Fehler sucht. Die Fernwartung bietet Installationsbetrieben die Möglichkeit, ihren Kunden einen persönlichen Service anzubieten. Sie wählen sich aus der Ferne auf das Heizsystem ein und können auf diese Weise schneller und zielgerichteter helfen. Serviceeinsätze lassen sich auf diese Weise minimieren. Sollte sich das Problem online nicht lösen lassen, kann der Installateur oder Servicetechniker über den Internetzugang dennoch genügend Informationen sammeln, um sich optimal auf seinen Einsatz vorzubereiten. Er spart Zeit und Kosten.
Montage bleibt handwerkliche Arbeit
Die digitale Entwicklung geht weiter. Künftig werden Biomassekessel nicht nur mit dem Internet verbunden sein, sondern auch mit anderen Haustechnikgeräten kommunizieren können. Via Schnittstellen wie Modbus/TCP lassen sie sich in ein Smart Home einbinden. “Die Digitalisierung wird den Heizungsmarkt zwar nicht verändern, aber beeinflussen”, sagt Paradigma-Marketingleiter Wendelin Heinzelmann. Systeme ließen sich können nach der Installation besser kontrollieren und justieren. Bei der hydraulischen Energieverteilung könne die Digitalisierung helfen, die Systeme besser einzustellen. Wärmeströme ließen sich besser darstellen und bei Kombianlagen der Solarertrag optimieren. Außerdem lasse sich mit ihrer Hilfe der Arbeitsablauf von der Bestellung bis zur Einweisung der Benutzer effektiver gestalten. Doch eines werde sich nicht ändern: “Die Installation aber muss erfolgen. Und das wird weiterhin eine sehr handwerkliche Arbeit sein.”