Um die Abgase einer Holzheizung richtig abführen zu können, muss der Kaminquerschnitt richtig dimensioniert sein. Die Aufgabe sollte ein Fachbetrieb übernehmen.
Anforderungen an einen Schornstein haben sich geändert
Der Kohleofen in Omas Stube heizte noch ziemlich ineffizient. Ein großer Teil der erzeugten Wärme entwich mit den heißen Abgasen durch den Schornstein. Das Gute an den hohen Abgastemperaturen: Sie sorgten für einen starken Auftrieb. Einfach gemauerte Schornsteine aus Beton oder Ziegeln genügten, um den Rauch abzuziehen. Das hat sich geändert. Zum einen soll die Stube aufgeheizt werden und nicht der Kamin oder die Atmosphäre. Und je effizienter Holzheizungen feuern, desto mehr sinken die Abgastemperaturen und die Rauchgasmengen. Es muss weniger und kühleres Abgas nach draußen geleitet werden. Das gilt besonders für Brennwertheizungen. Mit der Folge, dass bei ungeeigneten Schornsteinen die Abgase kondensieren und aggressive Säuren bilden können. Deshalb muss der Kaminquerschnitt an Abgasmenge und -temperatur angepasst sein.
Der Kaminquerschnitt muss stimmen
Wie der Kaminquerschnitt den Abzug der Abgase beeinflusst, zeigt die Physik: Ist das Abgasrohr zu dünn, steigt wegen der geringeren Abkühlung der Abgase der Unterdruck. Gleichzeitig erhöhen sich durch die höhere Strömungsgeschwindigkeit die Strömungswiderstände. Das kann dazu führen, dass der notwendige Unterdruck nicht mehr erreicht wird – das Abgas wird unzureichend abgeführt. Ist der Querschnitt dagegen zu groß, reduzieren sich zwar die Strömungswiderstände. Doch die Abgastemperaturen sinken wegen der größeren Abkühlfläche. Damit sinkt der Unterdruck, die Abgase ziehen nicht richtig ab. Schornsteine für Holzheizungen sollten in der Regel einen Durchmesser von zwölf bis 14 Zentimetern besitzen, rät die Initiative Pro Schornstein. Kamin- und Kachelöfen benötigen 16 bis 18 Zentimeter, offene Kamine 20 Zentimeter. Den exakten Wert sollte ein Fachbetrieb berechnen.